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Samstag, 20. April 2024
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    5 kleine Veränderungen, die deine Ökobilanz verbessern

    Dein ökologischer Fußabdruck beträgt 4,8 globale Hektar (gha) pro Jahr. Zumindest im Durchschnitt und vorausgesetzt, du lebst in Deutschland. Die Angabe 4,8 gha beschreibt vereinfachend die Fläche, um die Güter herzustellen, die du über ein Jahr verbrauchst. Dabei werden nicht nur reine Anbauflächen für die Dinge deines täglichen Bedarfs berechnet. Auch die Waldflächen fließen mit hinein, die benötigt werden, um den durch Transport und Produktion entstehenden CO2-Ausstoß zu kompensieren.

    Allgemein wird bei der Berechnung eines ökologischen Fußabdruckes eine Angebotsseite einer Nachfrageseite gegenübergestellt. Zur Feststellung des Angebotes wird gemessen, welche Flächen uns der Planet Erde zur Verfügung stellt: Wälder, Felder, Wiesen, Seen, Berge und so weiter. Diese Flächen sind nicht gleichwertig: Eine Wiese etwa ist fruchtbarer als ein Bergmassiv, die Ozeane können etwas CO2 absorbieren, aber dafür kann auf ihnen keine Viehhaltung erfolgen. Durch diese stark begrenzte Vergleichbarkeit der Flächen an sich wird der ökologische Fußabdruck auch nicht einfach in Hektar angegeben, sondern in „globalen Hektar“. Diese beschreiben gewissermaßen eine globale Durchschnittsnutzfläche. Das Ergebnis der Angebotsseite, die die Erde ihren Bewohnern bietet, kann als Biokapazität der Erde bezeichnet werden.

    Auf der Nachfrageseite wiederum wird berechnet, wie viel der Biokapazität durch die Menschen genutzt wird. Energiegewinnung, Lebensmittelanbau, Viehzucht, Transport oder Produktion – jedes Wirtschaften beansprucht Fläche. Bis in die 1970er Jahre hinein haben die Menschen nur einen Bruchteil der Naturressourcen verbraucht. Seitdem verbraucht die Weltbevölkerung allerdings mehr Biokapazität als der Planet bereitstellen kann. Es ist ein Leben auf Kredit, dessen Zinsen uns schon bald über den Kopf wachsen werden. Diesen Kredit nehmen wir auf Kosten der Umwelt, der Lebensqualität und vor allem auf Kosten unserer Kinder. Zeit also, diese Kreditsumme zu verringern, oder sogar mit der Tilgung zu beginnen. Wir verraten dir fünf Veränderungen, mit denen du deinen Alltag Schritt für Schritt, Fußabdruck für Fußabdruck, ökologischer gestalten kannst.

    1. Vegetarische oder vegane Ernährung bevorzugen

    Hier kannst du gleich an zwei ökologischen Stellschrauben drehen: Die Produktion tierischer Lebensmittel verbraucht nicht nur per se Haltungsfläche und erzeugt Abgase, bedingt durch den Körperbau insbesondere von Wiederkäuern, sondern bringt auch einen großen „Folgefußabdruck“ mit sich: denn auch Tierfutter muss produziert werden. Dazu wird wieder Anbaufläche fällig. Häufig geschieht das für konventionell gehaltene Tiere in großen Monokulturen, für die wiederum Regenwälder, die wir zum Abbau der Gase bräuchten, gerodet werden. Außerdem sind Fleisch- und Milchprodukte leicht verderbliche Lebensmittel, bei deren Bevorratung eine strenge Kühlkette eingehalten werden muss. Du ahnst es bereits: Hierfür wird auch wieder eine Extraportion Energie

    Jedoch muss nicht gleich jeder Vegetarier oder Veganer werden, um seinen ökologischen Fußabdruck zu verringern. Bereits der stellenweise Verzicht auf bestimmte tierische Produkte verbessert deine persönliche Ökobilanz ein kleines Stückchen. Dasselbe gilt für qualitative Entscheidungen. Wenn du statt konventionell produzierten tierischen Lebensmitteln biologische kaufst, dann schlägt zumindest die zusätzliche Regenwaldrodung in deinem ökologischen Fußabdruck nicht mit zu Buche.

    2. Verpackungsmüll vermeiden

    Deutschland ist Europameister! Was zunächst wie eine Erfolgsbotschaft aus dem Umweltbundesamt klingt, entpuppt sich schnell als trauriger Spitzenplatz. Keine andere europäische Nation erzeugt so viel Verpackungsmüll wie wir. Wer dabei besonders zum Europameistertitel beiträgt: die Lebensmittelbranche. In Plastik eingeschweißte Paprika und Pilze in der Kunststoffschale, ein Coffee-to-go auf der Straße: Tag für Tag sammelt sich mehr Müll an, dessen kurze Verwendungsdauer in keinem Verhältnis zum angerichteten Schaden steht.
    Ressourcenverbrauch in der Produktion, Transportenergie, Müllaufkommen: Eine teuflische Mischung, der nur ein kleines bisschen Bequemlichkeit gegenübersteht. Was wäre, wenn du dir deinen Kaffee in einem Thermobecher mitnimmst? Wie wäre es, wenn du im Supermarkt dein Obst und Gemüse auch nach Verpackung beziehungsweise „Nichtverpackung“ auswählst? Selbst wenn es zunächst eine kleine Umstellung darstellt: Dein ökologischer Fußabdruck und die Frequenz, in der du deinen Müll nach draußen bringen musst, werden es dir danken.

    3. Auf Materialien von Kleidung achten

    Für die Herstellung einer einzigen Jeans werden bis zu 10.000 Liter Wasser fällig. Denn die Baumwollpflanze, die vornehmlich in heißen, trockenen Gebieten angebaut wird, ist durstig. Dieses fließt jedoch nicht einfach über die Felder, sondern muss über aufwändige Systeme zu den Pflanzen hin gepumpt werden. Hier wird wieder Energie fällig.
    Das Färben und die Weiterverarbeitung sowie der Transport der Kleidungsstücke, häufig aus asiatischen Ländern hin zu dir, ist abermals energieaufwändig. Wer die Wasser und Energiemenge mit der Anzahl seiner Jeans im Kleiderschrank multipliziert, dem kann schnell schwindelig werden. Daher solltest du dich vor jedem Neukauf fragen, ob du einen Artikel auch wirklich brauchst. Wenn du diese Frage noch immer mit „ja“ beantwortest, dann solltest du nach Alternativen zum konventionellen Produkt schauen. Ob Ökolabels oder Second Hand: In den letzten Jahren hat das Angebot für umweltfreundliche Mode stark zugenommen. Sicher ist dort auch etwas für dich dabei.

    4. Regional und saisonal Einkaufen

    Wir haben es bereits gelernt: Viele Produkte ziehen nach ihrer eigentlichen Produktion noch einen Rattenschwanz an Folgeenergie hinter sich her. Etwa für Lagerung, Transport oder die Kompensation von Produktionsabgasen. Der einfachste Weg, um Transportwege gering zu halten: kauf lokal! Wenn du dich dann auch noch für saisonale Produkte entscheidest, fällt außerdem die benötigte Energie für die Lagerung und gegebenenfalls Kühlung deutlich geringer aus.

    5. Öfter mal zu Fuß oder mit dem Rad

    Ob im Kaufhaus oder im Büro lieber die Treppe nehmen und den Aufzug stehen lassen, denn das spart nicht nur Energie, sondern erhöht zusätzlich deine Bewegungsbilanz. Einfach mal das Auto stehen lassen und gerade kürzere Strecken zu Fuß oder mit dem Rad erledigen, das spart Benzin und schont den Kilometerstand deines KFZ.

    Wer sich an größere Projekte begeben möchte, der ist beim Thema „energieeffizient Bauen oder Sanieren“ genau richtig. Wusstest du, dass der ökologische Fußabdruck jedes in Deutschland lebenden Menschen im Durchschnitt zu 25 Prozent alleine durch Wohnen verursacht wird? Das ist vor allem auf die Energie zum Heizen und zur Zubereitung von heißem Wasser zurückzuführen. Heizenergie muss produziert und zu dir transportiert werden. Danach stößt du sie in Form von CO2 aus, welches die Natur dann erst einmal wieder abbauen muss.

    Aber genauso wie wir einen Pullover anziehen können, wenn uns kalt wird, können wir auch unsere Häuser besser einpacken, dämmen und vor der Kälte schützen. Das gilt nicht nur für Neubauten. Bei Bestandsimmobilien wird eine energieeffiziente Sanierung ebenso gefördert. Das spart dir nicht nur Geld auf deiner Nebenkostenabrechnung, sondern reduziert obendrein auch deinen ökologischen Fußabdruck. In der Sparkasse Düren beraten wir dich gerne zu entsprechenden Fördermöglichkeiten.

    Wo möchtest du anfangen?

    Wenn sich nicht alle diese Veränderungen in deinen Alltag einbauen lassen, solltest du dich nicht entmutigen lassen. Jeder kleine Schritt ist gut! Such dir lieber für den Anfang einen einzigen aus, den du dann ganz einfach mit deiner Familie konsequent und spielerisch umsetzen kannst. Wie wäre es, wenn ihr beispielsweise einmal in der Woche einen „Regionaltag“ einführt? Die Aufgabe: Ihr kocht ein Hauptgericht, welchen zum Großteil aus Zutaten besteht, die saisonal in und um Düren angebaut werden. Das macht Spaß, lässt euch eure Region ganz neu entdecken und ist obendrein noch gut für die Umwelt.
    Noch mehr Lust auf Nachhaltigkeit? Dann lies dir auch unsere 10 Lifehacks durch!


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