Den Möglichkeiten der Wandgestaltung sind keine Grenzen gesetzt. Der guten alten Tapete (Blumen, Streifen) setzen junge Leute gern ein zeitgemäßes Wand-Tattooing entgegen, vorzugsweise mit Motiven, die in kleinerem Format auch auf nackter Haut getragen werden. Populär ist auch das Hochjazzen von Digitalfotos zu Wandpostern und Acrylplatten. Man kann sich zweifellos so einrichten. Ein persischer Dichter hat einmal angemerkt: „Viele können einrichten. Aber schaffen sie auch ein Zuhause?“
Die neue Enthaltsamkeit bei der Innenausstattung rückt unterdessen ein vergleichsweise altes Gestaltungselement wieder in den Blickpunkt – die Natursteinwand. Sie nimmt in der Regel nur einen Wandabschnitt ein, dient eher als Akzent denn als prägendes Einrichtungsmerkmal, oder sie bildet die Kulisse hinter dem Kamin. Und doch macht die rustikale Anmutung eine Steinwand automatisch zu einem Hingucker. Der Naturstein-Look passt sowohl zu mediterraner Einrichtung wie auch zum Loft-Charakter moderner Wohnungen.
Die Wahl der Steinarten ist dabei von Bedeutung. So sorgen glatte und monochrome Natursteinwände für ein modernes „cleanes“ Aussehen. Gröbere Gesteinsstrukturen prägen das rustikale Ambiente.
Auch im Bad erzielen Steinwände atmosphärische Wirkung. Gemäß der Feng-Shui-Lehre ist die Kombination der Elemente Wasser, Erde, Metall, Feuer und Holz Voraussetzung für harmonisches Wohnen. So gesehen kann ein Steinwand-Element durchaus dazu beitragen, dem Bad einen Hauch von Wellness-Oase zu verleihen.
Man muss sich das vielleicht bildlich vorstellen: Die Kombination mit hölzernen Accessoires und frischem Pflanzengrün, dazu grobes Gestein – wenn das keine Atmosphäre ist, die den Start in den Tag beflügelt …