Nachhaltig und im Einklang mit der Natur leben. Eine Permakultur macht das möglich – und das im eigenen Garten! Wir verraten dir, was sich genau dahinter versteckt und wie du mit diesem Ansatz in deinem Garten mit wenig Aufwand einen großen Ertrag erzielst.
Darum geht es bei der Permakultur im Garten
Auf den ersten Blick mag es verwundern: Ich muss nicht viel machen, aber der Ertrag soll trotzdem groß sein? Was wie ein Widerspruch klingt – immerhin wurde uns ja beigebracht, dass nur wer hart arbeitet etwas dafür bekommt – entpuppt sich bei genauerem Hinschauen als einfach gut optimierte Gartengestaltung. Denn bei Permakultur (setzt sich aus „permanent“, in diesem Sinne nachhaltig, sowie „agriculture“, also Landwirtschaft, zusammen) stehen das Kreislaufsystem sowie die vielen verschiedenen Funktionen der einzelnen Elemente im Zentrum.
Es geht also darum, dass alles irgendwie zusammenhängt und sich gegenseitig bedingt – so wie es die Natur uns vormacht. Deshalb sind auch beispielsweise Regenwälder oder Auenländer die Vorbilder der Permakultur im Garten. Aber ganz ohne Philosophie kommt dieser Ansatz nicht aus. Denn den beiden Erfindern der Permakultur, Bruce Charles Mollison und David Holmgren, ging es nicht primär um Ertragssteigerung, sondern um eine naturnahe Anbauform und einen respektvollen Umgang mit Rohstoffen.
Dafür haben sie die fünf R’s eingeführt, die sich gegenseitig ergänzen:
- Refusing: der Verzicht auf überflüssigen Konsum
- Reducing: hier geht es darum, dass Energie, Material und Müll reduziert wird
- Reusing: Dinge sollen wiederverwendet werden und nicht direkt im Müll landen
- Repairing: anstelle der Neuanschaffung sollen Sachen repariert werden
- Recycling: gemeint ist hier insbesondere das Upcycling, also Dingen eine neue Funktion geben, die sie ursprünglich nicht hatten.
Um Permakultur in deinem Garten anzuwenden, musst du nicht alle fünf Punkte erfüllen oder umsetzen. Sie dienen vielmehr als Planungshilfen und sind keine Glaubenspunkte, an die du dich halten musst. Je nach dem, was für Ideen und Vorstellungen du hast, kannst du also jene Ansätze für dich raussuchen, mit denen du deine Ziele erreichst.
So gestaltest du deinen Garten als Permakultur
Bevor du mit der eigentlichen Umsetzung beginnst, musst du dir erstmal darüber im Klaren sein, was du überhaupt für eine Vision deines Gartens hast:
- Was willst du anpflanzen?
- Welche Bedingungen brauchen die Pflanzen?
- Welche Pflanzen haben in der Vergangenheit gut beziehungsweise schlecht funktioniert?
- Hat dein Garten irgendwelche Besonderheiten, auf die du Rücksicht nehmen musst
Diese und noch mehr Fragen helfen dir dabei rauszufinden, was überhaupt möglich ist und ob diese Möglichkeiten mit deinem Plan übereinstimmen.
Vielfalt ist immer gut: Mischkultur in deinem Garten
Um Permakultur im Garten umzusetzen ist es wichtig, dass ein kleines Ökosystem entsteht. Deshalb ist Monokultur Gift für deinen Garten. Die Lösung ist die Mischkultur. Setze dafür auf Pflanzen in wechselnder Fruchtfolge, die sich mögen und gute Nachbarn sind. Einen Überblick, was wann wächst und welche Pflanzen gut miteinander können, gibt dir eine Mischkulturtabelle.
Im Idealfällt wählst du Pflanzen- und Gemüsesorten aus, denen es in Düren gut geht. Wichtig ist bei der Anpflanzung erneut die Mischung, sowohl bei den Sorten, als auch bei den Flächen: Sorge dafür, dass es sowohl intensiv genutzte Gartenflächen gibt, etwa das Gemüsebeet, als auch extensiv genutzte Flächen an den Gartenrändern.
Für das Gemüsebeet kannst du auch Begleitpflanzen einpflanzen, etwa Beinwell oder Hafer. Erstere ist eine Mulchpflanze, die von alleine den Boden bedeckt, womit Unkraut keine Chance hat zu gedeihen und die gleichzeitig die Erde mit dem notwendigen Humus versorgt. Letztere ist für den Bodenaufbau gut, also für dessen ausreichende Versorgung und Stabilisierung.
Mehrere Funktionen vereinen
Bei der Anordnung deines Gartens ist es auch wichtig, dass du die einzelnen Elemente so anordnest, dass sie sich gegenseitig unterstützen beziehungsweise mehrere Funktionen gleichzeitig erfüllen. So kannst du zum Beispiel mit der gezielten Platzierung einer Hecke dafür sorgen, dass Pflanzen vor dem Wind geschützt sind. Wenn du für die Hecke außerdem Nasch-Pflanzen wie Heidelbeere oder Brombeere verwendest, dann kannst du praktischerweise gleichzeitig deren Früchte ernten.
Wasserverschwendung den Kampf ansagen
Um Permakultur im Garten auch wirklich gut umsetzen zu können, musst du die natürlichen Ressourcen effizient nutzen. Dazu gehört, dass Wasser nicht sinnlos verschwendet wird und du schonend damit umgehst. So kannst du etwa Regenwasser mithilfe einer Regenrinne und einem Regenfass auffangen. Das Wasser kannst du dann nutzen, um zum Beispiel dein Gemüsebeet zu gießen.
Nachhaltig mit Wasser umzugehen heißt auch, dass auf Rasensprenger verzichtet wird. Denn diese sind insofern ineffektiv, da dabei viel Wasser verloren geht. Eine gute Alternative ist die Tropfbewässerung, die verglichen mit einer Sprenger-Bewässerung etwa 70 Prozent Wasser spart. Wichtig ist auch, dass du deinen Garten zum richtigen Zeitpunkt gießt. Beim Gießen in der heißen Mittagssonne wird unnötig viel Wasser verschwendet. Besser ist es, wenn du am frühen Abend oder morgens deinen Pflanzen zu trinken gibst.
Kreislaufwirtschaft in deinem Permakultur-Garten
Zur Permakultur im Garten gehört auch, dass du für ein geschlossenes Ökosystem sorgst. Das heißt, dass du Nützlinge wie Bienen oder Ameisen gezielt anlockst, damit sie den Kreislauf im Gang halten. Ein solches geschlossenes Ökosystem ist beispielsweise auch der Kompost oder ein Hügelbeet.
Der Kompost besteht aus verschiedenen Schichten: Ganz unten am Boden befinden sich Äste oder Reisig, darüber kommt Laub, eventueller Rasenschnitt oder kleine Zweige und ganz oben werden die Garten- und Küchenabfälle abgelegt. Mikroorganismen sorgen dann dafür, dass aus dem Abfall Kompost wird. Und diesen kannst du nach zehn bis zwölf Monaten nutzen, um deinen Garten ganz natürlich zu düngen.
Ein Hügelbeet hat eine Höhe von etwa einem Meter. Um es anzulegen, musst du zunächst im Herbst eine Grube ausheben und befüllen: Als erstes kommt Astmaterial, grober Kompost oder Laub und Rasenschnitt, darüber eine Schicht Gartenerde und auf diese feiner Kompost. Durch den sogenannten Rotteprozess der unteren Schichten entsteht Wärme, die im Laufe der Zeit eine Humusschicht bildet. Diese sorgt im Frühling und Sommer dafür, dass deine Pflanzen mit den nötigen Nährstoffen versorgt werden.
Permakultur im Garten ist gar nicht mal so schwierig
Wie du siehst, ist es gar nicht mal so kompliziert, Permakultur im eigenen Garten einzuführen. Klar, ganz zu Beginn ist es schon etwas aufwendiger, da du dich intensiv mit deinem Garten beschäftigen musst. Hast du aber mal den Dreh raus, geht dann alles wie von selbst.
Wichtig ist immer, dass du flexibel und kreativ bist, wenn zum Beispiel etwas mal nicht ganz nach Plan läuft. In so einem Fall musst du dann etwas anderes probieren oder schauen, wo genau das Problem lag. Am Ende aber wirst du sehen, wie gut Permakultur ist und wie einfach es eigentlich funktioniert. So genießt sich die Ernte der eigenen Früchte doch viel besser.
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