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Montag, 29. April 2024
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    „Das macht für Familien den Weg in die eigene Immobilie frei“

    Der Kreis Düren bleibt attraktiv für viele Menschen, die bezahlbares Wohneigentum suchen. Doch auch hier in der Region spüren viele, dass sich die Voraussetzungen verändert haben. Auf der Immobilienmesse Düren 2023 sprach Dr. Gregor Broschinski, stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse Düren, im Interview über den Immobilienmarkt im Kreis Düren und warum er, trotz steigender Zinsen und Baukosten, auch gute Signale für Hauskäufer:innen sieht.

     

    Lieber lesen statt Video gucken? Hier liest du das Video-Interview im Wortlaut:

    Andreas Franik, FinanceNewsTV: Wohnen und Leben im Kreis Düren ist attraktiv. Das zeigt auch hier die Immobilien Messe. Die Voraussetzungen für die Finanzierung von Wohneigentum haben sich jedoch deutlich verändert. Stichworte sind hier steigende Zinsen und natürlich auch die hohen Baukosten. Reden wir darüber mit Dr. Gregor Broschinski, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Düren. Schön, dass wir bei Ihnen sein dürfen, hier am Stand in Düren. Ist Wohneigentum heutzutage überhaupt noch finanzierbar?

    Dr. Gregor Broschinski: Also, Herr Franik, fangen wir erst mal mit den positiven Aspekten an, weil ich sehe das Bild nicht so ganz so negativ, wie Sie es anmoderiert haben. Zusammenfassend will ich schon mal sagen: Ich glaube, wir haben ganz gute Zeiten für Immobilienkäufer und das hat einige Gründe. Erstens natürlich, das wissen alle, haben die Immobilienmärkte und die Preise bereits korrigiert, und zwar sichtbar schon in einer Größenordnung von 15 %, 20 %, je nach Region.

    Und das ist natürlich eine Menge Geld, das man beim Kauf sparen kann. Man muss es nicht finanzieren und vor allem muss man es später auch nicht zurückbezahlen. Der zweite wichtige Punkt: Erinnern wir uns doch mal an die großen Boomzeiten der Immobilienmärkte, die ja erst zwei, zweieinhalb Jahre zurück sind. Wenn man ein Objekt kaufen wollte, bekam man keins. Wenn, dann stand man Schlange.

    Und man wurde genötigt: Hier müssen Sie sich aber über Nacht jetzt entscheiden. Und wir haben jetzt wieder ein anderes Bild: Es gibt Angebot an Neubau-Immobilien, an Bestands-Immobilien, man kann die Dinge vergleichen, man kann sich in Ruhe beraten lassen, was gute Finanzierungskonzept auch anbetrifft, und die Dinge wirklich für sich bewerten und das richtige einfach finden. Und insofern, finde ich, sind, wenn wir dann noch in Betracht ziehen, dass es gute Fördermöglichkeiten gibt, gerade in Bezug auf energieeffiziente Immobilien, sei es beim Neubau oder wenn ich Dinge eben saniere und wir das auch noch einpreisen, ist das insgesamt, trotz gestiegener Finanzierungskosten und sicherlich immer noch hoher Baukosten, keine schlechte Landschaft für denjenigen, der jetzt sucht, der in Verhandlungen eintritt mit dem Verkäufer und die Verkäufer sind jetzt auch wieder verhandlungsbereit.

     

    Der gesamte Immobilienmarkt in Deutschland ist in Bewegung. Natürlich ist Berlin anders als Köln und natürlich ist Stadt anders als Land. Welche Trends sehen Sie hier im Kreis Düren?

    Fangen wir bei Köln vielleicht mal an, bevor ich über Kreis Düren spreche: Da ist es vor allem teurer. Und in den Metropolen um uns herum, Aachen und Düsseldorf, in gleicher Weise. Und Sie wissen ja: Der Kreis Düren, zu dem 15 Städte gehören, umfasst immerhin 942 Quadratkilometer. Und das ist so das Sahne-Stück zwischen Köln, Aachen, Maastricht und Düsseldorf. Was suchen die Menschen in diesen Metropolen wie Köln und Düsseldorf? Die suchen leistbare Grundstücke um sich den Traum vom eigenen Haus zu erfüllen. Und in diesen Regionen ist es schwierig geworden. Da haben sie meistens Quadratmeterpreise von deutlich 1.000 € und mehr für Bauland.

    Hier im Kreis Düren liegen wir in Regionen 300 €, 350 €. Also das ist schon leistbar. Und wichtig ist vor allem, dann noch mal herauszuheben: Wir haben hier vor einigen Jahren politisch eine Wachstums-Initiative ins Leben gerufen, die jetzt auch wirklich fruchtet. Das heißt vor allem, dass in diesen 15 Städten, die den Kreis Düren ausmachen, in den letzten Jahren ganz viele Neubaugebiete entstanden sind, wo es eben leistbare Grundstücke gibt. Und dazu kommen auch immer noch mehr dazu. Ich habe gerade vor 14 Tagen noch gesprochen mit einem großen Projektentwickler hier aus unserer Region und alleine der wird in den kommenden 24 Monaten 500 Grundstücke für Einfamilienhäuser ausweisen.

    Und das sind natürlich die Punkte, die viele Menschen interessieren, wenn sie dann auch sehen, die Verkehrsinfrastruktur, die Autobahn Anbindung ist hier sehr, sehr gut. Man kann beruflich eben schnell pendeln, nach Köln, nach Düsseldorf und nach Aachen sowieso. Das sind Dinge, die vor der Haustür liegen. Es wird viel getan in den Kommunen, im Kreis Düren, um wirklich eine Kultur auch zu schaffen, die Neuankömmlingen und Neubürgern das Leben leichter macht. Gute Schulen, Infrastruktur, gute Kitas, gute Kindergärten, gute auch gesellschaftliche Einbindungen das sind Dinge, die einfach für den Kreis Düren hier in großer Weise auch sprechen.

    So, und dann ist die Kaufentscheidung gefallen. Dann will man kaufen, stellt fest: Mensch, die Zinsen sind ganz schön gestiegen, nicht mehr auf dem Niedrigst-Niveau von vor einigen Jahren. Und dann kommt vielleicht auch das Thema Förderung für den einen oder anderen ins Spiel. Aber das ist zugegebenermaßen eine recht komplexe Materie für „Otto Normalverbraucher“ und „Monika Mustermann“. Wie findet man sich in diesem Dschungel zurecht?

    Ja, es ist ein Dschungel. Das beschreiben Sie wirklich gut. Und man muss leider sagen, wie so manche Dinge in unserem Land derzeit: gut gemeint und politisch auch gut gemeint, aber manchmal wirklich schlecht gemacht. Es ist hoch unübersichtlich, dieser Dschungel, aber es gibt wahre Förderschätze zu finden, und zwar für junge Familien genauso wie auch für gut verdienende Singles, die sich den Weg zur eigenen Immobilie erarbeiten wollen.

    Da gibt es Dinge zu finden. Aber in dieser Begriffswelt von KfW und NRW-Bank-Programmen und BAFA und Kindergeld-Themen ist es schwierig sich als Laie zu orientieren. Und da braucht es eben eine wirklich gute Förderberatung, die einen durchnavigiert durch diesen Dschungel, damit man die Schätze auch findet und auf jeden Fall das beste rausholt für seine eigene Immobilien-Entwicklung und hier keine Chancen verpasst.

    Und das bringen wir auch mit dem heutigen Tage hier auf dem Weg als Sparkasse Düren. Wir nennen das Ganze: Fördernavi. Klingt so technisch. Dahinter stehen aber unsere Baufinanzierungs-Experten, die wir ganz gezielt in die Materie eingearbeitet haben und die unseren Kunden und Kundinnen gerne Rede und Antwort stehen. Ganz individuell. Wie schaut denn meine perfekte Förderung aus?

    Sie sagen, es ist natürlich individuell. Trotzdem können Sie es für uns noch ein stückweit konkreter machen: Welche Einsparpotenziale sind da möglich?

    Ja, ich will was Generelles sagen für den Kreis Düren und für unser Haus, was für die Baufinanzierung gilt, immer dann, wenn es um energieeffiziente Immobilien geht. Also Energieausweis A aufwärts, bei Neubau eigentlich immer der Fall. Bei Sanierungsvorhaben eben dadurch zu gewährleisten, dass man entsprechende Investitionen tätigt. Und da will ich erst mal sagen: Die quasi hauseigene Förderung der Sparkasse Düren ist mit einem Preisvorteil von einem halben Prozent ausgestattet.

    Das heißt, unsere grüne Baufinanzierung, so nennen wir das Produkt, steht allen Menschen offen, die im Kreis Düren Immobilien erwerben. Diese Kriterien erfüllen. Und dann kosten eben zehn Jahre Kredit vielleicht nicht 4 %, sondern nur 3,5. Und das ist ein so signifikanter Preisvorteil, der, ganz ehrlich gesagt, bei kaum einem anderen Anbieter in der ganzen Republik überhaupt zu finden ist. Das ist aber auch unser Beitrag für eine aktive Transformation in Richtung energieeffizienter Immobilie. Aber, Sie fragten nach konkreten Beispielen und natürlich ist das immer eine individuelle Berechnung.

    Aber ich will mal ein, zwei Dinge aufrufen, die wir beispielhaft heute hier auf der Immobilien Messe auch darstellen werden. Denken wir mal eine junge Familie mit zwei Kindern im ganz normal verdienenden Bereich. Die wollen sich den Traum vom Haus erfüllen. Die Gesamtsumme um die 500.000 €, haben bisschen Eigenkapital, brauchen aber doch einen Kredit irgendwo um die 400 – 450.000 €. Ohne Förder-Beratung und nur mit einer Standard-Baufinanzierung liegen sie hier leicht bei monatlichen Kosten von 2.300 – 2.500 €, nahe der Unleistbarkeit, weil wir ja in Netto-Dimensionen denken müssen. Mit einer Förder-Beratung, die alle Register zieht und zum Beispiel bei Neubauvorhaben auch unsere grüne Baufinanzierung mitberücksichtigt, da kommen sie runter auf ein Raten-Niveau von 1.600 – 1.700 €, also 800 – 900 € Unterschied im Monat. Und das macht dann eben für Familien den Weg in die eigene Immobilie vielleicht erst möglich. Und wie schlimm wäre es, wenn man die Förder-Beratung quasi verpasst und dem erstbesten Anbieter auf den Leim geht und kauft einfach die normale Finanzierung.

    Aber auch genauso für gutverdienende Singles haben wir ein Beispiel mitgebracht: Für jemanden, der holt sich 300.000 € Darlehen um sich eine Wohnung zu kaufen für 400.000 €. Und auch da, wenn man sich es anschaut, da gibt es auch gute Förderprogramme, gute Fördermöglichkeiten. Auch da kann man im Monat 400 – 500 € sparen und dann kostet so eine Immobilie keine 1.500 € im Monat, sondern vielleicht „nur“ 1.000 €.

     

    Das ist ein Unterschied, in der Tat. Abschließend der Blick nach vorn: Ich weiß, auch Sie haben keine Glaskugel im Büro, aber wagen Sie trotzdem eine Prognose für uns, was den Immobilienmarkt anbelangt?

    Ich bin da auch positiv gestimmt, denn natürlich haben wir im Moment ein Markt-Niveau, ich habe das ja schon erwähnt, wo wir Preise sehen, die sind 15 – 20 % niedriger, wie das, was wir in der Boom-Phase erlebt haben. Das hat also schon korrigiert. Und auf dem Niveau gehen wir nach meiner Meinung zunächst mal seitwärts die nächsten zwei, drei Jahre.

    Wir werden aber einen Effekt erleben und der wird sich dann wieder breit steigernd niederschlagen. Die ganze Mietentwicklung hier in Deutschland ist auf dem aufsteigenden Ast, weil eben Mieten angepasst werden an Inflationsraten, weil wir ja eine große Wohnraumknappheit in nicht gekannter Größe auch haben. Und das führt natürlich zu steigenden Mieten. Und steigende Mieten führen dann immer zeitverzögert auch zu Werterhaltung bei den Immobilien. Und von daher bin ich insgesamt nicht skeptisch für den Immobilienmarkt.

    Ich glaube wir haben schon ein gutes Stück der Korrektur gesehen. Die Dinge werden seitwärts gehen. Die Mieten werden helfen, das Mietniveau, dass die Preise sich weiter stabilisieren, vielleicht sogar auch leicht wieder steigen. Also, ich würde mich jedenfalls davon jetzt nicht abhalten lassen, sich den Traum von der eigenen Immobilie jetzt zu erfüllen und auf irgendwas zu warten, was nicht kommen wird.

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